EOF: An DRM Glaubst, Kann Es Dir Nicht Weh Tun
Editors' Note: Below is a German translation of Don Marti's EOF column from the May 2005 print issue of Linux Journal. Übersetzt von Sven Flesch.
Als ich das letzte mal mit Martin Fink, HPs Vize Präsident von Linux, geredet habe, hat ihn das Problem des Digital Rights Managements (DRM) beschäftigt und ob es je mit freier Software kompatibel wäre. Das ist eine verwirrende Frage, aber Martin, wie alle anderen im Linux Geschäft, können bessere Probleme zum Entwirren finden.
DRM umfasst jede Technologie, die selektiv Optionen oder Möglichkeiten eines Programms oder Geräts sperrt, um den Gebrauch von einer Kopie einer Information seitens des Eigentümers oder seitens eines autorisierten Nutzers der Kopie zu kontrollieren. Gemeint sind etwa “nicht kopierbare” CDs im Privatgebrauch oder, im Arbeitsbereich, E-Mail Software, die es dem Absender ermöglicht, die eigene Weiterleitungs- oder Druckfunktion zu sperren.
Eine münzbetriebene Jukebox ist nicht DRM, und chmod 600 meine-geheimdatei.txt auf einem Multiuser System ist nicht DRM. Diese Technologien schließen nur unautorisierte User aus. DRM beginnt da, wo die Technologie Erbsenzählerei anfängt bezüglich was man darf. “Lässt sich nur auf dem Player von beispiel.de abspielen” ist zum Beispiel DRM. So ein System hilft beispiel.de sicherlich seine Kunden zu behalten, aber Nachfrage dafür ist nicht da.
In diesem verrückten Geschäft von uns fallen Unternehmen ab und an in einen Wahn, Technologie, die nicht funktioniert, an Kunden zu verkaufen, die sie nicht haben wollen. In den 90ern, wollten da Kunden überteuertes UNIX von zankenden Zwischenhändlern oder versprochen-unabstürzbar-Windows NT? Tut mir leid, können wir beides nicht gebrauchen. Unterstützt bitte Linux. Oder bei Online Services. Darf es AOL sein oder Compuserve? Wir nehmen das Internet, danke.
Als ich Intel VP Donald Whiteside letztens getroffen habe, hat er die Parteilinie der IT Branche dargelegt. IT Firmen müssen DRM betreiben, um mit den “comsumer electronics” zu arbeiten, Film und Tonträger Unternehmen, die die Media Standards errichten. Es hat gesagt, dass Computer DVD Laufwerke so sehr eingeschränkt sind, weil die DVD Copy Control Assiciation sonst die Lizenzierung des DVD Formats für Computer Laufwerke abgelehnt hätte.
Mr Whiteside ist zu bescheiden in Bezug auf die Verhandlungsposition der IT Industrie. Leute haben angefangen, ihre Freizeit weniger vor teuren Fernsehproduktionen zu verbringen und mehr im langsam ladenden, frustrierenden Internet, lange bevor die große Unterhaltungsindustrie den Sprung geschafft hat. Und die großen Copyrightinhaber stellen weltfremde DRM Forderungen, aber eine kurze Suche in der Internet Movie Database nach tatsächlichen DVD Erscheinungsterminen erzählt in der echten Welt eine ganz andere Geschichte.
Die fünf umsatzstärksten Filme von 1998 brauchten, bevor sich die Nachricht der DVD Entschlüsselung verbreitet hatte, durchschnittlich 367 Tage nach der Erstveröffentlichung, um in DVD Format zu erscheinen. Im Jahr 2000 war das Desinfizieren von DVDs allseits bekannt in Tech Kreisen, aber die fünf erfolgreichsten Filme von 2000 erschienen sogar früher nach ihrem Kinostart – 252 Tage.
Die selbe Geschichte war es vor und nach der “DVD X Copy” Anwendung für Microsoft Windows – von 190 Tagen im Jahr 2002, bevor sie raus kam, auf 160 Tagen während 2003, als sie erhältlich war. Ja, die Filmindustrie hat ein Problem mit Rechtsverletzungen, und sie mögen auch DVDs früher veröffentlichen als es ihnen lieb ist, um mit illegalen Kopien zu konkurrieren. Aber die DRM Funktionen von der DVD selber sind belangloses Nebengeplänkel.
Der andere angepriesene Nutzen von DRM sitzt im Büro. Man setzt DRM ein und kann Angestellte daran hindern, peinliche E-Mails an die Medien weiterzuleiten. Das klingt wie die Antwort auf die Gebete der Netzwerk-unbeholfenen Manager, aber wenn es pikant genug für einen Skandal ist, ist es auch pikant genug, um es neu abzutippen. Bill Gates von Microsoft hat in einem Interview mit gizmodo.com versucht, DRM nahe zu bringen, wobei er das Beispiel der Ergebnisse eines HIV Tests gewählt hat, was buchstäblich ein Bit an Information ist. Wenn man jemanden angestellt hat, der unzuverlässig genug ist zu reden, sich daran aber nicht zu erinnern, braucht man nicht DRM, sondern eine neue Methode, wie man seine Angestellten auswählt.
Wenn ich mit arbeitenden IT Profis rede, geht der Trend dahin, Informationen zugänglich zu machen “hinter einer Firewall”, und nicht, Informationen einzuschließen. Leute machen sich keine Sorgen, wie man alles DRM-isieren kann. Stattdessen stelle ich mir Unternehmens-Wikis vor. “Unternehmens-Wiki” hört sich immer noch lustig an, aber Firmen mit vielen Betriebsgeheimnissen machen genau das. “Diese Seite bearbeiten” bereichert, und DRM tut das Gegenteil.
Selbst die mächtige US Army nimmt diskussionsfördernde Social Software auf. Doc Searls hat mir einen Link geschickt zu Dan Baums tollem New Yorker Artikel über Companycommand.com und Platoonleader.org, die zwei Army Captains als Seitenprojekte gestartet haben, um Ratschläge außerhalb der normalen Kanäle auszutauschen. Die Army hat sie befördert und die Seiten selbst übernommen.
Was ist, wenn ich falsch liege, DRM wirklich das Nächste Große Ding ist, und die Herde von IT Zwischenhändlern hat zum ersten mal in der Geschichte Recht? Netzwerk Effekte garantieren praktisch, dass ein bestimmtes DRM System ein globaler Standard sein wird. Den Gewinner zu ziehen hängt aber von unvorhersehbaren DRM-Umgehungs-Bemühungen der Sicherheitsforscher weltweit ab.
Und wenn selbst ein PC Betriebssystem ein “essential facility” sein kann, das aus Antitrust Gründen reguliert wird, dann wäre DRM, das tatsächlich funktioniert, viel zu mächtig, als dass Regierungen es jemand anderem zugestehen würden. Wenn man den DRM Krieg gewinnt, dann ist der Preis der, dass man eine regulierte Industrie wird wie AT&T vor der Aufteilung. Martin Fink möchte nicht, dass Linux User das DRM Boot verpassen. Dieses Narrenschiff würde ich jederzeit an mir vorbei ziehen lassen.
Don Marti ist Chefredakteur von Linux Journal.